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Sicher reiten? Was kaufen Sie?

10. März 2025 durch
 Sicher reiten? Was kaufen Sie?
BV JVH Equestrian Europe, Hendrik Van Hees

Reiten ist ein Sport, der unglaublich viel Spaß macht. Aber wie immer bei Tieren kann auch hier etwas schief gehen. Eine gute Sicherheitsausrüstung ist daher kein Luxus, sondern eine verantwortungsvolle Entscheidung!


Bei der Wahl des richtigen Schutzes beim Reiten spielen oft die Meinungen anderer eine Rolle. Manchmal ist es auch einfach die Überzeugungskraft der Verkäuferin/des Verkäufers im Geschäft, die dazu führt, dass der eine mit einer Protektorenweste und der andere mit einer Airbagweste aus dem Geschäft geht. Und ja, auch das Budget ist beim Kauf einer Ausrüstung nicht unwichtig.


Es ist wichtig, dass Sie sich vorher genau überlegen, was Sie erwarten und was Sie mit Ihrem Pferd machen wollen. Gibt es besondere Gründe, warum Sie besonders auf Nummer sicher gehen wollen? Was ist Ihnen in Bezug auf das Aussehen wichtig?


Im Folgenden zeigen wir einige wichtige Unterschiede zwischen den 3 verschiedenen Arten von Sicherheitskleidung auf.



Back protectors 


Im Grunde genommen handelt es sich um Rückenprotektoren. Die besseren Marken in dieser Produktreihe bieten auch Schutz für das Steißbein. Die besten Rückenprotektoren sind nach der Norm EN 1621-2 (Norm für Wirbelsäulenschutz für Motorradfahrer) zugelassen. In der Praxis sehen wir oft junge Leute, die nicht (mehr) mit einem Bodyprotector fahren wollen und sich für diese Art von Produkt entscheiden, auch weil dieser Protektor oft unter der Motorradweste getragen wird.


Bis vor kurzem war dieser Rückenprotektor im Fahrsport akzeptiert, wenn man auf internationaler Ebene Marathons fuhr. Nach einer Reihe von Unfällen hat die FEI nun beschlossen, dass im Fahrsport für Marathonfahrer Bodyprotektoren der Stufe 3 das absolute Minimum an Schutz darstellen.



Bodyprotektoren


Der englische Begriff „Bodyprotector“ wird allgemein als Bezeichnung für das verwendet, was wir im Deutsch als „Sicherheitsweste für den Reitsport“ bezeichnen würden.


Eine erste, sehr wichtige Überlegung ist immer, eine Weste zu wählen, die über die erforderliche EU-Zertifizierung verfügt. Es gibt eine offizielle europäische Norm für „Sicherheitswesten für Personen, die mit Pferden umgehen“, der alle in Europa verkauften Körperschutzmittel entsprechen müssen. Um diese Norm zu erfüllen, werden die Westen in speziellen Prüfstellen einer ganzen Reihe von Tests unterzogen. Ein Bodyprotector muss nicht nur beim Reiten, sondern auch bei der Arbeit mit Pferden Schutz bieten. (Denken Sie an Longieren, Striegeln, ...) 


Diese europäische Norm ist die EN 13158 (steht für Europäische Norm 13158). Diese Norm wurde bereits mehrmals aktualisiert; die allererste Norm im Jahr 2000 war die EN 13158/2000 und dann kam im Jahr 2009 die Aktualisierung EN 13158 /2009. Die letzte Aktualisierung erfolgte im Jahr 2018 und führte zur Norm 13158/2018. In dieser Norm werden 3 verschiedene Stufen beschrieben:


  • Level 1 (die dünnste/leichteste Version) ist für den Rennsport bestimmt. Wir sprechen hier von Protektoren, die weniger als 1 kg wiegen.
  • Level 2 wird als geeignet für erfahrene Reiter in potenziell weniger gefährlichen Situationen beschrieben. Denken Sie an das Dressurreiten auf einer Bahn.
  • Level 3 schließlich ist die Stufe, die für alle Formen des Reitsports geeignet ist. Diese Stufe bietet die höchste Form des Schutzes. Diese Stufe ist sogar für das Vielseitigkeitsreiten (Geländereiten) geeignet.


For your information: in England, where horse riding is a truly national sport with several million active riders, testing goes one step further. BETA (British Equestrian Trade Association) guarantees the annual retesting of all BETA-approved bodyprotectors. Specifically, this means that these British bodyprotectors must comply with the EN 13158/2018 standard and must also be offered by the manufacturer to be retested every year. This is to give consumers the guarantee that a bodyprotector bearing the safety label really does meet the said standard.


Wenn Sie auf der Suche nach einem Schutz für ein Kind sind, das mit dem Reiten anfängt, oder für sich selbst, ist eine zugelassene Weste der Stufe 3 zweifelsohne eine gute Wahl. Achten Sie auf das Label: EN 13158 -2018 oder BETA/EN 13158 - 2018.


Ein wichtiger Hinweis in diesem Zusammenhang ist der Kauf einer gebrauchten Körperschutzweste für ein Kind. Wenn Sie dies in Erwägung ziehen, gibt es 2 wichtige Punkte, zum einen die Tatsache, dass die Weste gut passen muss; zu klein und zu groß ist nicht sicher. Zum anderen ist es wichtig, dass Sie eine Schutzweste kaufen, die einer aktuellen Norm entspricht. ( siehe Normen oben)


Mit einem zugelassenen Bodyprotector sind Sie sowohl auf dem Pferd als auch außerhalb des Pferdes geschützt, z. B. wenn Sie einen Tritt vom Pferd erhalten und auch beim Reiten. Im Falle eines Sturzes schützt der Bodyprotector Ihre lebenswichtigen Organe, indem er den Aufprall abfängt und Ihren Körper vor spitzen oder eindringenden Gegenständen wie Ästen und Stangen schützt. Der Bodyprotector trägt wesentlich dazu bei, dass eventuelle Verletzungen weniger schwerwiegend sind oder sogar verhindert werden können. Leider kann man nicht sagen, dass die Weste dafür sorgt, dass Sie bei einem Unfall keine Verletzungen erleiden. Ein Bodyprotector wird viele Stöße abfedern, kann aber nicht gleichzeitig den vollen Stoß im Falle eines „Rotationssturzes“ abfedern, bei dem das Pferd über Kopf geht und nach dem Sturz auf seinem Reiter landet.



Airbag-Weste


Eine dritte Gruppe bei der Sicherheitskleidung für Reiter sind Airbag-Westen. Hierbei handelt es sich um eine Weste, ähnlich einer Weste, in die ein Airbag eingebaut ist. Die Aktivierung des Airbags erfolgt durch die Unterbrechung des Kontakts zwischen dem Sattel (Sattelgurt, der an den Steigbügelhaken befestigt ist) und der Weste (mit Hilfe einer elastischen Schnur). Die in der CO2-Patrone enthaltene Luft bewegt sich mit sehr hoher Geschwindigkeit im Inneren der Weste, so dass der Airbag vollständig aufgeblasen wird.


Airbag-Westen werden u.a. für Vielseitigkeitsreiter in Kombination mit einem Level 3 Bodyprotector empfohlen. Mittlerweile gibt es auch schon Hybridwesten, die sowohl eine Level 3 Protektorenweste als auch eine Airbagweste enthalten. Wir denken hier an die Racesafe- Helite Motion air. Racesafe- Helite Motion air.


Airbag-Westen gibt es inzwischen in vielen Formen, denn sie sind auch bei Freizeitfahrern sehr beliebt, die keine Protektoren tragen wollen, aber trotzdem gut geschützt sein wollen.


Auch im Sport sind Airbagwesten in verschiedenen Disziplinen etabliert. Im Springsport sind Airbags mittlerweile auf höchstem Niveau zu sehen.


The Helite Zip in 2 Die Helite Zip in 2 ist ein gutes Beispiel dafür. Diese Westen sind äußerst angenehm zu tragen (leicht, atmungsaktiv, unauffällig) und können entweder in eine entsprechende Weste oder Wettkampfweste integriert oder allein getragen werden.


Angesichts des zunehmenden Interesses an Airbag-Westen im Pferdesport ist bald mit einer neuen Norm für diese Art von Westen zu rechnen.

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BV JVH Equestrian Europe, Hendrik Van Hees 10. März 2025
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